Ziele und Vorgehen
Ein lebendiges Zentrum für alle
In der Gemeindestrategie 2022-2030 hat sich Vitznau zum Ziel gesetzt, das Dorfzentrum aufzuwerten. Die Gemeinde Vitznau möchte aufbauend auf den planungsrechtlichen Entscheiden wie der Revision der Nutzungsplanung, die am 13. Februar 2022 vom Stimmvolk angenommen wurde, und erarbeiteten Grundlagen aus dem Siedlungsleitbild 2050, dem das Stimmvolk am 28. Juni 2020 zugestimmt hat, das Dorfzentrum von Vitznau in einem partizipativen Prozess zusammen mit Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie mit der Bevölkerung entwickeln. Die Erkenntnisse aus diesem Planungsprozess sollen in einem Masterplan festgehalten werden. Der Masterplan ist der nächste ortsplanerische Meilenstein, um das Dorfzentrum attraktiver zu gestalten.
Die Gemeinde Vitznau verfolgt mit dem «Masterplan Dorfzentrum Vitznau» das Ziel, ein belebtes Zentrum zu schaffen, die Zugänglichkeit zum See zu verbessern und den Bezug von Vitznau zum See zu stärken sowie verkehrsberuhigte und attraktive Begegnungsräume zu schaffen, die Einheimische wie auch Gäste zum Verweilen einladen.
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Vorgehen
Die Entwicklung des Masterplans «Dorfzentrum Vitznau» gliedert sich in drei Hauptschritte. In der aktuellen Phase I werden entlang einer ersten übergeordneten Vision für das Zentrum von Vitznau sowie ersten formulierten räumlichen Stossrichtungen die Bedürfnisse von Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie von Schlüsselakteuren im Zentrum ermittelt. Diese fliessen in die weitere Schärfung der Vision und in den Entwicklungspfad zur Zentrumsentwicklung ein. In dieser Phase II sollen insbesondere Handlungsempfehlungen formuliert werden, die als Basis zur Erarbeitung eines konkreten Massnahmenkatalogs zur Umsetzung der Zentrumsvision in der Phase III dient. In jedem Schritt sind phasengerechte partizipative Elemente vorgesehen und die Öffentlichkeit wird regelmässig über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte informiert. Mit dem Informationsanlass für die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern im Zentrumsperimeter am 2. März 2023 ist der partizipative Prozess offiziell gestartet.
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Das genaue Vorgehen ist in der nachstehenden Abbildung abgebildet.
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Abbildung: Prozessablauf Masterplan «Dorfzentrum Vitznau»
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Präsentation Infoanlass Grundeigentümer vom 2.3.2023
Projektorganisation
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Die Projektleitung für die Zentrumsentwicklung liegt bei Herbert Imbach, Gemeindepräsident, und Annett Duschke, Leiterin Bauamt, vonseiten Gemeinde Vitznau sowie Judith Blum, Fachexpertin für Sozialraum und Partizipation, und Mark Imhof, Fachexperte für Strategie und Architektur, als externe Fachkompetenzträgerin und -träger.
Das Kernteam befindet sich dabei in stetem Austausch mit bestehenden Kommissionen innerhalb der Gemeinde sowie weiteren Akteuren, wie dem Kanton und extern Beauftragten, um eine Abstimmung der Zentrumsentwicklung mit anderen laufenden Projekten, wie beispielsweise der Schulraumplanung oder der Immobilienstrategie, zu gewährleisten. Während des Prozesses erfolgt der Einbezug von bestehenden Gremien wie zum Beispiel die ARGUS, AGVV und JuSee, um erarbeitete Inhalte mit dem Alltagswissen von unterschiedlichen Stakeholdern spiegeln zu können.
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Abbildung: Projektorganisation Masterplan «Dorfzentrum Vitznau»
Vision und Stossrichtungen
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Ein belebtes Zentrum für Alle
Auf Basis bestehender Grundlagen und unter Bezugnahme auf die formulierten Ziele des Siedlungsleitbild 2050 wurde in einem ersten Schritt eine übergeordnete Vision zur Stärkung des Zentrums von Vitznau definiert. «Vitznau, das Bergdorf am See» wird von der Gemeinde als übergeordnete Vision verfolgt. Kerninhalte der Vision sind eine zusammenhängende Begegnungs- und Aufenthaltszone in Form einer Seepromenade entlang des Ufers, Erdgeschossnutzungen, welche die Seestrasse beleben sowie ein Rundweg durch das Zentrum von Vitznau, welcher identitätsstiftende Orte verknüpft. Die Freiräume im Zentrum, wie der Kurpark und Bahnhofplatz, übernehmen dabei unterschiedliche Zentrumsfunktionen und geben dem Zentrum eine Einheit. Die nachfolgende Skizze veranschaulicht diese Vision.
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Abbildung: Übergeordnete Vision einer Seepromenade

Potentielle Stossrichtungen zur Entwicklung des Zentrums
Auf Basis dieser Vision und analysierten Defiziten und Potenzialen im Zentrum von Vitznau erfolgte die Definition von möglichen Stossrichtungen und Handlungsfeldern zur Stärkung des Zentrums. Diese potenziellen Stossrichtungen hat der Gemeinderat am 13. Dezember 2022 grundsätzlich zugestimmt.
Diese Stossrichtungen und Handlungsfelder sind nicht in den Stein gemeisselt. Sie sollen vielmehr mögliche Massnahmen beschreiben und sind als Grundlage für die Diskussion mit den Grundeigentümerschaften und der Bevölkerung zu verstehen. Die Gemeinde möchte im Austausch mit den Grundeigentümerschaften und der Bevölkerung definieren, welche Stossrichtungen verfolgt und mit welchen Massnahmen das Zentrum gestärkt werden soll.
Abbildung: Potentielle Stossrichtungen und Handlungsfelder als Basis zur Diskussion
Grundlage für die Vision und die definierten potenziellen Stossrichtungen und Handlungsfelder ist die Analyse der räumlichen Potenziale und Defizite im Zentrum von Vitznau. Zusammen mit der Vision und der räumlichen Stossrichtung werden die definierten Potenziale und Defizite mit den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie mit relevanten Gremien diskutiert und geprüft. Die identifizierten Potenziale und Defizite dienen als Anhaltspunkte für konkrete Massnahmen zur Zentrumsentwicklung.
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Abbildung: Räumliche Potenziale und Defizite
Räumliche Potenziale und Defizite
Am 2. März 2023 fand ein Informationsanlass für die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern im definierten Zentrumsperimeter statt. Der Gemeinde ist es ein Anliegen, betroffene Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern im Zentrum aktiv am Prozess teilhaben zu lassen, um gemeinsam die Entwicklungspotenziale herauszuarbeiten und zu definieren, wie sich das Zentrum von Vitznau entwickeln soll. Inhaltlich wurde die übergeordnete Vision sowie die möglichen räumlichen Stossrichtungen und Handlungsfelder im Zentrum von Vitznau vorgestellt, welche sich aus den ersten identifizierten Potenzialen und Defiziten im Zentrum ergeben. Der Informationsanlass dient als Auftakt des partizipativen Prozesses, der die Entwicklung des «Masterplan Dorfzentrum Vitznau» begleiten wird.
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Ausblick
Die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern im Zentrumsperimeter wurden im Anschluss an den Informationsanlass zu einer Umfrage eingeladen. Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer können in der Umfrage ihre Entwicklungsabsichten, geplante Investitionen und den Einfluss der Zentrumsentwicklung auf die eigene Liegenschaften angeben. Die Umfrageergebnisse dienen dazu, gemeinsame Anliegen und Bedürfnisse sowie brachliegende Liegenschaftspotenziale zu identifizieren. Im Anschluss sollen in einer Dialogveranstaltung auch bestehende Gremien eine Rückmeldung auf die definierten Handlungsfelder und räumlichen Stossrichtungen geben können. Ebenfalls werden basierend auf den Umfrageergebnisse Einzelgespräche mit Schlüsseleigentümerschaften durchgeführt. Die zusammengetragenen Resultate dienen zur Ausarbeitung einer Potenzialkarte mit möglichen Handlungsfeldern für die Entwicklung vom Zentrum von Vitznau.
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Pro Teilgebiet wird es voraussichtlich unterschiedliche Umsetzungsszenarien (Entwicklung im Bestand, Umnutzung, Neubau, Gestaltung Freiraum, etc.) geben. Für einige davon ist nicht die öffentliche Hand zuständig, sondern die Grundeigentümer oder Investorinnen. Deshalb gilt es nach der Phase 3 konkret zu bestimmen, wie die Phase 4 der Umsetzung der Entwicklungsvision gestaltet werden soll. Hierfür gibt es verschiedenen Möglichkeiten wie:
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Direkte Umsetzung von Projekten
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Zwischennutzung oder zeitlich begrenztes «Testing», um die konkreten Bedürfnisse zu testen
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Durchführung von Wettbewerben, Testplanungen für Teilgebiete
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Erarbeitung von Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit
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u.a.
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